Die besten Probiotika im Test | Darmflora verstehen und richtig aufbauen mit Prä- und Probiotika

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Bevor ich dir zeige welche der zahlreichen Probiotika auf dem Markt nach ausführlichen Tests die besten Probiotika 2020 sind und warum dem so ist, lass uns einmal ausführlich über die faszinierende Welt unseres Mikrobioms und spezieller; unserer Darmflora sprechen.

Die Darmflora und ihre Bakterien leisten nämlich unglaubliches für unsere ganzheitliche Gesundheit tut, sofern sie denn gesund sind.

Gleichzeitig wird, durch die Bedeutung und die Vielzahl an wichtigen Funktionen des Mikrobioms für unseren Gesamtorganismus, auch schnell deutlich was passieren kann, wenn diese komplexe Welt aus dem Gleichgewicht gerät... 

Außerdem schauen wir uns die positiven Effekte hochwertiger Präbiotika und Probiotika an, die in verschiedener Hinsicht positive Wirkung auf die Gesundheit haben können. Diese haben sich nämlich nicht nur im Bezug auf Probleme des Magen-Darm-Traktes als hilfreich erwiesen, sondern vermögen noch viel mehr für uns und unsere Gesundheit zu tun. Sie können sehr nützlich sein, um das Immunsystem zu stärken bzw. eine kranke Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen und haben damit positiven Einfluss auf verschiedene unserer wichtigsten Vitalorgane und Stoffwechselsysteme.

In diesem Zuge habe ich die besten Probiotika 2020 ausgewählt, getestet und transparent unter verschiedenen Kriterien miteinander verglichen. Außerdem findest du einen Vergleich der Darreichungsformen von Probiotika, die das Ergebnis noch eindeutiger werden lassen.

Was ist die Darmflora und ist sie dasselbe wie das Mikrobiom, was sind Präbiotika, was sind Probiotika, wie äußert sich eine Dysbiose, wobei helfen Probiotika und sind sie vegan? Können auch Säuglinge und Kinder davon profitieren... Viele dieser und vieler weiterer Fragen werden im Folgenden geklärt! =) 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und staunen - denn diese kleinen Mikroorganismen sind zwar einfach aufgebaut, aber haben es definitiv in sich!



Inhaltsverzeichnis


Was ist das Mikrobiom

Bakterien wurden bereits viel zu lange als Quelle des Übels betrachtet. Kein Wunder, immerhin waren einige der schlimmsten Epidemien der Menschheit auf die kleinen Einzeller zurückzuführen...

Natürlich gibt es auch heute noch gefährliche baktierelle Infektionen, aber spätestens mit Entdeckung des Penicillins als erstes Antibiotikum haben die Bakterien als Krankheitserreger einiges ihres einstmaligen Schreckens verloren.

Doch viel wichtiger und bahnbrechender sind die Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte im Bezug auf die einmalig positive und lebenswichtige Wirkung der Bakterien auf uns.

Darf ich vorstellen? Dein Mikrobiom.

Dein Körper ist in diesem Augenblick von einer zehnfach (10:1) größeren Anzahl an Bakterien, als von körpereigenen Zellen besiedelt!

Das sind annähernd hundert Billionen Bakterien, die uns von innen und außen bedecken und sie befinden sich auf jedem Stück Haut, in unserem Mund, unserer Nase, unseren Ohren, unseren Genitalien und natürlich unserem Darm.

Die meisten dieser Bakterien leben in unserem Verdauungstrakt und unterstützen dabei in vielerlei Hinsicht unsere Gesundheit stark. Wir haben ein komplettes Ökosystem in und auf uns - quasi einen eigenen kleinen Zoo, wobei wir meist nicht einmal bemerken, dass sie da sind. 

Da jede einzelne dieser Baktieren, ob Darm- oder Haut-besiedelnd, eine eigene DNA besitzt (aber keinen Zellkern, wie alle Prokaryoten (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bakterien) entspricht dies 360 Bakteriengene auf ein menschliches Gen (360:1). 

Insgesamt bezeichnen wir dieses äußerst komplexe Ökosystem, mit dem wir eine überlebenswichtige Symbiose eingehen, als Mikrobiom.

Was ist die Darmflora

Die unseren Darm besiedelnden Bakterien sind in letzter Zeit zu echten Medien-Stars geworden. Dokumentationen wie: "Unser Bauch - Die wunderbare Welt des Mikrobioms" auf ARTE haben große Aufmerksamkeit auf das Thema Darmflora / Mikrobiom gelenkt. Auch "der kluge Bauch: unser zweites Gehirn" ist eine absolut faszinierende Dokumentation über die Komplexität unseres Darms und des intestinalen Mikrobioms. 


Doch was ist jetzt die Darmflora genau?

Die Darmflora wird auch als intestinales Mikrobiom bezeichnet. Schlägt man den Begriff in einem Biologielexikon nach erhält man folgendes Ergebnis:

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"Darmflora w, zusammenfassende Bezeichnung der im Darm von Tieren und Menschen vorhandenen, regelmäßig nachweisbaren (autochthonen) Bakterien (Darmbakterien) [...] vorwiegend im Dickdarm angesiedelt."

Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/darmflora/16824

Der Begriff Darmflora / Mikrobiom (im Bezug auf den Verdauungstrakt: intestinales Mikrobiom) bezeichnet also: 

  • Die Gesamtheit der Mikroorganismen, die den Darm von Menschen und Tieren besiedeln 
  • Die für den Wirtsorganismus von entscheidender Bedeutung sind 
  • Es besteht somit eine Symbiose (Wechselbeziehung zwischen Lebewesen zweier Arten zum beidseitigen Vorteil)
  • Die Darmflora gehört zum Mikrobiom eines Vielzellers

Unterschied Darmflora / Mikrobiom

Man kann also zusammenfassend sagen, dass die Darmflora Teil des Mikrobioms ist, aber der Begriff nicht zwangsläufig synonym zu "Mikrobiom" verwendet werden kann, da dieses die Gesamtheit der Mikroorgansimen, die auf- und in- uns Leben bezeichnet (also nicht nur die Darmbaktieren).

Der Einfachheit halber werde ich aber in diesem Artikel die Begriffe abwechseln und nicht jedes Mal "intestinales Mikrobiom" ausschreiben, da es in diesem Artikel ja vor allem um die Stärkung der Darmflora über spezifischen Einsatz von hochwertigen Probiotika und bewusster Wahl präbiotischer Lebensmittel geht.

Funktion der Darmflora und der Darmbakterien

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"Es [das Mikrobiom] entscheidet mit darüber, ob wir dick oder dünn sind, voller Energie oder lethargisch"

- Dr. D. Perlmutter -

Das Verhältnis zwischen Körperzellen und Bakterien beträgt beim Menschen 1 zu 10. Obschon diese Zahle auf den ersten Blick enorm erscheinen, ist dieses Verhältnis keinesfalls gefährlich, denn die meisten der Bakterien, die den menschlichen Körper besiedeln sind harmlos oder sind sogar nützlich für den Menschen.

Die Darmbakterien bzw. die Baktieren unseres gesamten Verdauungsapparates sind nachgewiesener Maßen an einer Vielzahl körperlicher Vorgänge beteiligt.

Unter anderem sind sie essentiell für:

  • Immunfunktion
  • Entgiftung
  • Entzündungen
  • Erzeugung von Neurotransmittern 
  • Aufnahme von Mikronährstoffen und Vitaminen
  • Nährstoffaufnahme
  • Signale für Hunger und Sättigungsgefühl
  • Verwertung von Kohlenhydraten und Fetten


All diese wichtigen Körperprozesse bestimmen unsere ganzheitliche Gesundheit und Vitalität.


Außerdem beeinflusst unser Mikrobiom:

  • Stimmungslage
  • Stoffwechsel
  • Wahrnehmungsvermögen
  • gedankliche Klahrheit
  • Libido
  • Energielevel 
  • Immunität

Wissenswertes rund um die verschiedenen Darmbakterien-Stämme

In unserem Darm tummeln sich mehr als 1.000 verschiedene Darmbakterienstämme und jedem einzelnen Bakterienstamm kommt eine spezifische Aufgabe im menschlichen Körper zu.

Es erklärt sich von selbst, warum auch die Forschung die verschiedenen Stämme unserer Darmbakterien in den Fokus rückt. Hierbei stehen wir aber noch weit am Anfang. Es ist erst ein Bruchteil der Stämme identifiziert und viele der zugeordneten Aufgaben sind nur erste Erkenntnisse und mit Sicherheit nicht allumfassend. Aktuell beginnen wir erst langsam die Wechselwirkungen zu verstehen. Durch weitere Forschungen wird es in Zukunft vielleicht möglich sein, bestimmte Bakterienstämme als spezifische Behandlung von Krankheiten bzw. einer bestimmten Symptomatik einzusetzen.

Nützliche Darmbaktieren
1
Lactobazillen

Die Lactobazillen gehören zum Stamm der Firmicutes. Der Begriff leitet sich vom lateinischen "lactis" (= Milch) ab. Es gibt mehr als 50 bekannte Arten, die Milchsäure im Darm (und auch z.B. auf der Vaginal -Schleimhaut) produzieren und somit eine saure Umgebung schaffen, die als Schutz vor vielen schädlichen und krankmachenden Keimen dient. 

Deshalb werden sie auch Milchsäurebakterien genannt.

Die meisten Milchsäurebakterien produzieren darüber hinaus weitere Substanzen, etwa Wasserstoffperoxid, welche ebenfalls zur Abwehr von Pathogenen dienen.

2
Bifidobakterien

Die Bifidobakterien gehören zum Stamm der Actinobacteria. Ihre Bezeichnung ist auf das lateinische "bifidus" (= gespalten, gabelförmig) zurückzuführen. Sie produzieren ebenfalls Milchsäure und schützen uns so vor unerwünschten Eindringlingen.

Darüber hinaus produzieren sie lebensnotwendige Vitamine und Enzyme. Bestimmte Stoffe könnten wir ohne sie gar nicht aus der Nahrung über die Darmschleimhaut ins Blut aufnehmen!

Außerdem sind sie scheinbar ganz besonders wichtig sind sie für die frühkindliche Entwicklung des Immunsystems denn:

Bei gestillten Säuglingen besteht die natürliche Darmflora zu ca. 90% aus Bifidobakterien.

Krankmachende Keime
1
Staphylokokken

Ebenfalls Teil der Firmicutes [altgr.; "staphyle" (= Traube) + "kokkos" (= Korn, Samen)]. Staphylokokken können die Ursache für viele unterschiedliche Arten von (bakteriellen) Infektionen sein. Deswegen können Sie je nach Körperbereich grundverschiedene Symptome verursachen. Unter anderem lösen sie häufig auch Lebensmittelvergiftungen mit Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Magen-krämpfen aus.

2

Clostridium difficile

Bakterienspezies der Firmicutes (gr.; "kloster" (= Spindel) + vom lat. "difficile" (= schwierig). Besonders häufig ist C. difficile im Krankenhaus zu finden. Bei etwa 2/5 Patienten im Krankenhaus ist dieser Keim im Darm nachweisbar. Bei einer dysbiotischen Übervölkerung des Darms mit C. difficile kommt es häufig zu schweren Durchfällen bis hin zu massiven Entzündungen im Darm.

Was ist eine Dysbiose

Als Dysbiose bezeichnet man ein Ungleichgewicht der Darmflora. Die Bakteriengemeinschaft kann durch Stoffwechselgifte (wie z.B. Alkohol und raffinierter Zucker) und Medikamente (wie z.B. Antibiotika und Cortison), oder auch Fehlernährung (z.B. allergen-reich und Präbiotika-arm) gestört sein. 

Desweiteren kann schädliche Fremdflora, die unter anderem durch die Nahrung aufgenommen wird, negative Effekte auf die eigene Darmflora haben und das gesundheitliche Gleichgewicht in Richtung Krankheit verschieben.

Wodurch wird eine Dysbiose ausgelöst?

Zur Fehlernährung im Bezug auf die Darmflora zählt jegliches Junk-Food, welches hohe Konzentrationen an "schlechten" Fetten (minderwertige pflanzl. und tierische Fette) aufweist. Außerdem je nach individueller Sensitivität Lactose, das Protein Gluten und Industriezucker.

Auch das in Kuhmilchprodukten enthaltene Kuhmilcheiweiß ist éin Stoff, der vermieden werden sollte, wobei als Faust-Regel gilt - je mehr Fermentierungsschritte dazwischen liegen, desto geringer der negative Effekt. Das bedeutet, dass Kuhmilch allein und auch im Kaffee, eine stärkere negative Wirkung hat, als z.B. Käse und Joghurt (je nach Qualität). Joghurt kann (je nach Produktion) sogar ein sinnvolles Präbiotikum darstellen.

Zur schädlichen Fremdflora gehören z. B. Fäulnisbakterien (vor allem der Spezies ProteusKlebsiella,PseudomonasSarcina), sowie auch einige Hefen (wie Candida albicansCandida cruseiCandida glabrataCandida tropicalis), sowie Schimmelpilze (wie Aspergillus fumigatus) und pathogene (schädliche) Vertreter von den Colibakterien.

Symptome einer Dysbiose

  • Starke Blähungen (sieht teilw. aus wie 7. Monat schwanger)
  • Anfälligkeit für Infekte (Schwächung des Immunsystems)
  • Heißhungerattacken (Besonders auf Süßes)
  • Permanenter weißer Belag auf der Zunge 
  • Depressive Verstimmungen

Risikofaktor Dysbiose

Ist die Darmflora nicht im Gleichgewicht, kann dies durch Veränderungen im Stoffwechsel, diverse Systemerkrankungen fördern, wie zum Beispiel:

  • Allergien
  • Asthma
  • ADHS
  • Diabetes
  • Demenz
  • Krebs

Diese Aufzählung klingt reißerisch, ist aber durch Studien belegbar. Natürlich bedeutet dies nicht in jedem Fall einen primären kausalen Zusammenhang, jedoch lassen sich in vielen Studien die Zusammenhänge zwischen einer Ernährung, die eine "schlechte" (einseitige) Darmflora begünstigt und der Entwicklung von den o.g. systemischen Erkrankungen belegen.

Dysbiosen können also die Wahrscheinlichkeit eine Systemerkrankung zu entwickeln steigern und sind somit zu den wichtigsten Risikofaktoren zu zählen!

Aus diesem Grund sollten wir deutlich mehr Wert darauf legen unseren einzelligen "Mitbewohnern" etwas Gutes zu tun und sie mit hochwertiger Nahrung versorgen.

Außerdem sollte in Zukunft in der Krankheitsprävention standardmäßig der Darmflora mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden - auch bei systemischen Erkrankungen die vermeintlich "nichts mit dem Darm zu tun haben"!

Was sind Präbiotika

Im Gegensatz zu Probiotika sind Präbiotika keine lebenden Organismen. Es handelt sich um Ballaststoffe (z.B. Inulin oder bestimmte Mehrfachzucker), die im Dünndarm nicht aufgespalten und verdaut werden können. Somit gelangen Sie "unverdaut" in den Dickdarm, welches der Darmabschnitt nach dem Dünndarm ist.

Dort finden sie ihre Bestimmung als "Futter" für unsere darmeigenen, gesundheitsförderlichen Bakteriengruppen. Präbiotika fördern das Wachstum von Bifidobakterien und reduzieren die Besiedelung von potentiell schädlichen Bakterienspezies. Bei der Verdauung der Präbiotika (Ballaststoffe) durch bakterielle Fermentation erzeugen diese Darmbakterien kurzkettige Fettsäuren, welche in der Leber aufgenommen und verstoffwechselt werden und so dem Organismus als Energiequelle zur Verfügung stehen.

Die positive Wirkung von ballaststoffreicher bzw. faserreicher Ernährung basiert auf einer Wachstumsanregung von Bifidobakterien und Laktobazillen und folglich der Produktion kurzkettiger Fettsäuren. Außerdem erniedrigt dies den pH-Wert im Darm erniedrigt und verbessert die Löslichkeit bestimmter Mineralstoffe.

Dadurch steigt die Absorption von:

  • Calcium
  • Magnesium
  • Natrium
  • Phosphor

Präbiotika reduzieren außerdem die Ansiedlung von gesundheitsschädlichen Bakterien. „Schlechte“ Keime binden irreversibel an die Präbiotika und können anschließend vom Körper ausgeschieden werden. Es bewirkt beispielsweise eine Reduktion des Wachstums von Durchfallerregern wie Clostridium difficile und außerdem wird das Eindringen pathogener Keime in die Darmschleimhaut verringert. Die bei der Fermentation gebildeten kurzkettigen Fettsäuren stellen zudem eine Energiequelle für die Darmschleimhaut des Dickdarms dar und hemmen entzündliche Reaktionen.


Präbiotika und Ernährung 

Wie du nun bereits gelesen hast vermehren sich die „guten“ Darmbakterien, wenn ihnen speziell für sie geeignete Nahrung angeboten wird. Dies ist die Aufgabe der Präbiotika.

Sie sorgen dafür, dass unsere kleinen Mitbewohner sich vermehren, sich wohlfühlen und somit die Verdauung optimal regulieren können. Präbiotika fördern nämlich ganz gezielt das Wachstum „guter“ Darmbakterien. Die Zufuhr vieler ballaststoffreicher Lebensmittel bringt den Darm in Schwung und hält die Darmflora gesund. Die über die Nahrung aufgenommenen Präbiotika fördern das Wachstum der "guten Darmbakterien" und vermindert die Ansiedlung von schädlicher Fremdflora, oder anderen krankheitserregenden Bakterienstämmen.

Präbiotika kommen vor allem in Zwiebelgewächsen, Bananen, Spargel, Äpfeln, Wurzeln, Artischocken, Chicoree und Hafer vor. Weitere wichtige Vertreter sind resistente Stärken, also bestimmte Mehrfachzucker, die ebenfalls vor allem in Gemüse und Früchten vorkommen und im Darm von den Bakterien zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut werden.

Diese kurzkettigen Fettsäuren spielen übrigens sogar in ganz anderen Teilen unseres Körpers eine wichtige Rolle: die Salze der Buttersäure (=Butyrat) ist nämlich nicht nur als Energiespender für unsere Darmbarriere wesentlich, sondern auch ein essentieller „Nährstoff“ für die sogenannten Mikroglia-Zellen. Diese sind die Immunzellen unseres Gehirns, die gewissermaßen auch die „Müllabfuhr“ unseres Gehirns darstellen, welche Giftstoffe aus unserer Schaltzentrale entfernen kann. Ein weiterer Punkt der die enge physiologische Beziehung von Darm und Gehirn verdeutlicht. Sowohl auf hormoneller Ebene, als auch im Bereich unseres Immunsystems bilden diese essenziellen Körpersysteme eine übergeordnete Einheit für unsere ganzheitliche Gesundheit.

Was sind Probiotika

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„live microorganisms, which when administrered in adequate amounts confer a health benefit on the host“

World Health Organization (WHO)

Neben dieser sehr häufig aufgeführten Definition der WHO gibt es einige weitere Definitionen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz bezieht man sich auf die Begriffsbestimmung des Arbeitskreises für Probiotische Mikroorganismenkulturen in Lebensmitteln des BgVV (Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin): 

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"[...] [Probiotika sind] definierte lebende Mikroorganismen, die in einer ausreichenden Menge und in einer aktiven Form in den Darm gelangen und hierdurch für positive gesundheitliche Wirkungen sorgen. Als Probiotische Lebensmitteln werden dagegen Lebensmittel bezeichnet, die Probiotika in einer bestimmten Menge enthalten und bei denen die probiotischen Wirkungen nach dem Verzehr erzielt werden." 

Wann sollte man ein Probiotikum einnehmen?

Durch die Einnahme eines hochwertigen (s.u.) Probiotikums kann man gezielt eine Regeneration der Darmflora herbeiführen, bzw. eine dysbiotisches Mikrobiom behandeln. Aus diesem Grund haben Probiotika einen Platz in allen Behandlungen und Maßnahmen, die eine Steigerung der Gesundheit des Darms, des Stoffwechsels und des Körpers im ganzheitlichen Sinne zum Ziel haben.

Probiotikum nach Antibiotikum

Es ist allseits bekannt, dass Antibiotika das Gleichgewicht der Darmflora extrem stören, oder gar zerstören. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Antibiotika neben den krankheitserregenden Bakterien, auch unsere hilfreichen Bakterien im Darm abtöten. Wurde die Darmflora beispielsweise durch eine längere Einnahme von Antibiotika zerstört, kann es sehr lange dauern, bis eine Regeneration der Darmflora auf natürlichem Wege erfolgt ist. Bei den dabei typischen Symptomen einer Dysbiose können qualitativ hochwertige Probiotika (s.h. Test: Die besten Probiotika 2020 unten auf der Seite) schnelle Abhilfe schaffen.

Doch auch ohne akute Symptome ist die probiotische Unterstützung der Darmflora nach einer Antibiotika-Gabe extrem sinnvoll, um keinen dauerhaften Schaden der Darmflora und damit auch des Immunsystems/ Stoffwechselsystems zu riskieren. Präbiotische Nahrungsmittel bzw. probiotische Nahrungsergänzungsmittel (Probiotika) sind eine gute Option, um die belastete Darmflora dabei zu unterstützen wieder vollständig gesund zu werden (und zu bleiben).

Probiotika während Antibiotika-Gabe

Auch während der Antibiotika-Gabe ist es sinnhaft bereits mit der Einnahme eines guten Probiotikums zu beginnen. Auch wenn man davon ausgehen kann, dass die Ansiedlung der Darmbaktieren durch das Antibiotikum immer wieder unterbrochen wird, kann man nicht nur einem Ungleichgewicht der Darmflora vorbeugen, sondern auch verhindern, dass sich ein antibiotika-bedingter Durchfall einstellt.

Bei der parallelen Einnahme von Antibiotika und Probiotika gilt es jedoch darauf zu achten, dass zwischen der Einnahme der beiden Präparate ein Zeitabstand von mindestens zwei, besser jedoch drei Stunden liegt.

Ein extra dafür entwickeltes probiotisches Nahrungsergänzungsmittel, welches du bereits während der Antibiotika-Therapie anwenden kannst, ist das Omni Biotic 10!
Probiotika bei Magen-Darm-Infekten

Des Weiteren können Infekte des Magen-Darm-Trakts, durch die Anwendung von Probiotika deutlich schneller ausheilen und akute Symptome wie Durchfall und Verstopfung (auch auf Reisen) gelindert werden. Diese ersetzen jedoch keine medikamentöse Behandlung und daher sollte immer parallel auch eine humanmedizinische Diagnostik erfolgen. Bei den typischen Reise-Durchfallerkrankungen sind Probiotika jedoch sehr erfolgreich und deutlich nachhaltiger als die viel gekaiften Kohle-Tabletten.

Einsatz von Probiotika bei chronischen Darmerkrankungen

Zudem können probiotische Präparate bei chronischen Erkrankungen des Verdauungstraktes wie beispielsweise bei Reizdarmsyndrom, M. Crohn, Zöliakie & Collitis ulcerosa Symptome lindern und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Achtung: Leidest Du unter einer Intoleranz gegen Histamin, solltest Du keine probiotischen Präparate zu dir nehmen, die den Lactobacillus casei enthalten, denn bestimmte Bakterienstämme dieser Art bilden vermehrt Histamin.

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"Wer Probiotika zu sich nimmt und dafür sorgt, dass der Darm von einer Vielzahl „guter“ Darmbakterien besiedelt wird, sorgt nicht nur für eine intakte Darmflora, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für die eigene ganzkörperliche Gesundheit." - unknown -

Vergleich Vorteile und Nachteile von Probiotika 

Pros

  • Gezielte Aufnahme spezifischer gesundheitsfördernder Bakterienkulturen
  • Schnelle Behandlung akuter Symptome
  • Langfristige Optimierung der Darmflora und des Mikrobioms
  • Langfristige gesundheitlich förderliche Effekte durch Veränderung des (Nähr-)Stoffwechsels und Verbesserung des Immunsystems
  • Behandlungsmöglichkeit auch für chronische Magen-Darm-Erkrankungen (ergänzend zur humanmedizinischen Therapie)

Cons

  • Überdosierung möglich
  • Nebenwirkungen oder Verschlechterung von Symptomen möglich
  • Je nach Qualität relativ teuer (aber im Gegensatz zu Vitaminpräparaten nachgewiesenermaßen wirksam!)
  • Das individuell passende Probiotikum ist meist nur mit einem gewissen Zeitinvestment zu finden

Conclusion

Dies sollte nicht so verstanden werden, als müsste jeder Mensch Probiotika einnehmen... Fakt ist jedoch, dass unsere westliche Ernährung tendenziell zu wenig prä- und probiotische Lebensmittel enthält und Dysbiosen keinesfalls eine Seltenheit darstellen. Meiner Erfahrung nach können gesamtgesellschaftlich die meisten Menschen von einer Steigerung der Präbiotika in ihrer Ernährung und einer regelmäßigen Probiotika-Supplementierung gesundheitlich profitieren.
Aufgrund der Anzahl an verschriebenen Antibiotika und Menschen, die an chronischen Darmerkrankungen leiden (auch aufgrund unseres westlichen Lebenswandels)kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschen mit einer Dysbiose herumlaufen, als Ihnen bewusst ist bzw. das diese Veränderungen der Darmflorazusammensetzung einen ursächlichen Anteil an den entstehenden  Gesellschaftskrankheiten hat. 
Meist wird leider nicht standardmäßig parallel zu einem Antibiotikum auch ein Probiotikum verschrieben (oder zumindest empfohlen), oder bei später auftretenden Nahrungsmittelallergien darauf hingewiesen, dass diese auch Symptom eines entgleisten Mikrobioms sein können...

Daher ist es momentan noch in der Hand des mündigen Verbrauchers die Informationen einzuholen, die im Zweifelsfall einen echten Unterschied im Bezug auf die Lebensqualität und Krankheitsverlauf haben können.

Präbiotika und Probiotika kombinieren

Auf Basis des Wissens, welches du nun bereits über unser Mikrobiom erlangt hast (und den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit, sowie einer gesunden Darmflora und Gesundheit bzw. zwischen gesunder Darmflora und ballaststoffreicher (=präbiotikareicher) Ernährung), ist es für dich bestimmt kaum mehr verwunderlich, dass es Sinn macht, Probiotika und Präbiotika zu kombinieren.

Sie ergänzen sich gegenseitig einfach ideal. Die Ballaststoffe werden von unserem Darm selbst nicht verdaut, aber die Bakterien können diese verstoffwechseln und produzieren daraus andere Stoffe mit gesundheitsförderlichen Eigenschaften, die für uns Menschen essentiell sind.

Eines der besten Beispiele für eine perfekte Kombination von Pro- und Präbiotika ist die Muttermilch. Ein Kind, das gestillt wird, erhält mit der Muttermilch ‚gute’ Bakterien und Galactooligosaccharide - ein Mehrfachzucker, welcher ein Präbiotikum ist.

Diese Kombination ist ein wichtiger Faktor, der zu einer optimalen Entwicklung des Babys führt. Unser Darm und ganz besonders unsere Darmflora sind essenzielle Basis unserer Gesundheit.

Wenn der Darm in seiner Funktion beeinträchtigt ist, weil wir unsere Mitbewohner nicht pfleglich behandeln, dann ist er aber auch für die Entstehung vieler Krankheiten verantwortlich. Man kann den Darm und unsere Symbiose mit den uns besiedelnden Bakterien als das betrachten, was für einen Baum die Wurzeln sind. Ohne Wurzeln könnte der Baum keine Nährstoffe aufnehmen und würde zwangsläufig sterben.

Ohne gesunden Darm und intakte und divers entwickelte Darmflora laufen wir Gefahr kurz-, mittel-, oder langfristig krank zu werden, oder zumindest unser Risiko eine Krankheit zu entwickeln deutlich zu steigern.

Übrigens: eine weitere tolle Möglichkeit deinem Darm etwas Gutes zu tun ist eine Fastenkur! Man kann sie optimal als Möglichkeit nutzen parallel die Darmflora gesund wieder aufzubauen.
Bei Interesse lies gern auch meinen Artikel wie man eine Fastenkur mit Darmsanierung zu Hause durchführen kann!

Du willst eine Fastenkur zu Hause durchführen und bist auf der Suche nach einem entsprechenden Heilfastenplan? Dann bist du hier genau richtig! Ich stelle dir

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Disclaimer und Warnhinweise

Da Probiotika bio-wirksame medizinische Produkte mit dem Ziel einen Einfluss auf die Zusammensetzung und/ oder Besiedelung des Darms zu nehmen sind, muss ich darauf hinweisen, dass die Einnahme von Probiotika in Rücksprache mit dem behandelnden Hausarzt, oder eines geeigneten Spezialisten stattfinden sollte.

Dies gilt vor allem dann, wenn Säuglinge, Kleinkinder oder ältere Menschen Probiotika über einen längeren Zeitraum einnehmen sollen bzw. wollen.

Bei jeglichen unklaren und lebensbedrohlichen Krankheitszuständen ist eine Einnahme von Antibiotika ohne ärztliche Absprache absolut kontraindiziert!

Erstverschlimmerung durch Probiotika

Grundsätzlich ist es möglich, dass sich zu Beginn einer Probiotika-Kur die bestehenden Symptome zunächst verstärken oder neue Symptome hinzukommen.

Ist dies der Fall, handelt es sich um eine sogenannte Erstverschlimmerung. Setzt eine solche ein, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Körper auf die Zufuhr des Bakteriums reagiert und eine Um- bzw. eine Neubesiedlung stattfindet, durch die es zu Veränderungen im Darm kommt. 

Im Allgemeinen klingt eine Erstverschlimmerung nach wenigen Tagen ab.

Überdosierung von Probiotika

Wie bei jedem wirksamen Präparat ist auch eine Überdosierung möglich. Infolge dieser ist es möglich, dass Nebenwirkungen auftreten. Zudem ist es möglich, dass sich bestehende Symptome verstärken.

Daher sollte man aufpassen, keine zu hohe Anzahl aktiver probiotischer Bakterien einzunehmen. Am besten folgt man den empfohlenen Tagesdosierungen und hält bei akuten Beschwerden bzw. einer therapeutischen Begleitung manifester Krankheiten Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, oder Therapeuten!

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"Meiner Erfahrung nach sind Probiotika im Allgemeinen sehr bekömmlich und sollte man doch einmal negativ auf ein Präparat reagieren, spürt man dies relativ schnell und kann einfach zu einem anderen Hersteller bzw. einer anderen Darreichungsform wechseln!"

Vergleich: Probiotikum als Kapsel, Pulver, oder Tablette?

Da auf dem Markt, vor allem in Zeiten des Internets unglaublich viele probiotische Produkte, mit einer Vielzahl verschiedener Bakterienstämme zu finden sind, welche abermals unterschiedliche Anwendungsgebieten abdecken, ist es ratsam, sich vor dem Kauf eines probiotischen Nahrungsergänzungsmittels umfassend zu informieren.

In Bezug auf Probiotika wird zwischen Produkten in Kapselform, in Pulverform und in Tablettenform unterschieden. Im Folgenden werde ich die genannten drei Arten vorstellen und die jeweiligen Vor- und Nachteile kurz erläutern.

Probiotika in Kapselform

(Vergleichssieger Darreichungsform - Platz 1)

Bei Probiotika in Kapselform handelt es sich um die praktischste und gleichzeitig (fast in jedem Fall) Beste Variante eines Probiotikums.

Es gibt eine Vielzahl probiotischer Produkte, die in dieser Darreichungsform auf dem Markt sind. Einige von Ihnen müssen gekühlt gelagert werden, aber mit den neuen technischen Möglichkeiten gibt es immer mehr Probiotika, die einfach bei Raumtemperatur gelagert werden können. Heutzutage ist es meist ausreichend (z.B. durch die neueren Gefriertrocknungsverfahren), wenn die Probiotika an einem trockenen, dunklen und kühlen Ort gelagert werden, um den Qualitätserhalt der Nahrungsergänzungsmittel zu gewährleisten.

Im Allgemeinen verfügen die Kapseln über eine spezielle Ummantelung, die aus tierischen oder pflanzlichen Substanzen gefertigt wird und teilweise magensäureresistent ist und dafür sorgen soll, dass die Probiotika-Kapseln die Passage durch den Magen unbeschadet überstehen und die Freisetzung ihres Inhaltes erst im Darm erfolgt – also dort wo die Bakterien auch hingelangen sollen.

An dieser Stelle trennt sich allerdings auch die Spreu vom Weizen. Obwohl Kapseln magensaftresistent produziert werden können, ist nicht es nicht jede Kapsel auch tatsächlich Magensäure-resistent!

Aus diesem Grund sollte man bei der Auswahl des Probiotikums sicherstellen, dass die Kapselhülle des Produktes entsprechend ausgewiesen ist. Auf diesem Wege wird eine möglichst hohe Bioverfügbarkeit sichergestellt.

Die Kapseln enthalten meist die Darmbaktieren in Pulverform, wobei ältere Produkte teilweise noch mit weichen Hüllen mit flüssigem Inhalt (ist dann häufig auch im Kühlschrank zu lagern) arbeiten. Die Pulverform hat den Vorteil, dass Sie ein Öffnen der Kapsel zur individuellen Dosierung (oder optional als therapeutische Anwendung in Form einer Lösung der Baktieren in lauwarmem Wasser für einen Einlauf, um die Darmbaktieren direkt in den Dickdarm einzubringen) ermöglicht.

Dank der neueren pflanzlichen Kapselhüllen können die besten Probiotika auf dem Markt in Kapselform, auch von Vegetariern oder Veganern eingenommen werden!

Einige Firmen kombinieren in ihren probiotischen Präparaten die Darmbaktieren mit wichtigen Cofaktoren wie Mikronährstoffen, oder präbiotischen Zusatzstoffen, die die Wirksamkeit weiter steigern sollen. Inwiefern dies tatsächlich wirksamer ist, müsste mit weiteren Studien untersucht werden.

Vorteile vs. Nachteile der Probiotika in Kapselform

Pros
  • Beste Bioverfügbarkeit durch Magensaft-resistente Kapselhülle (sichert das Überleben der Bakterienkulturen durch den Magen)
  • Einfache, schnelle und ortsunabhängige Einnahme
  • Individuelle Dosierung durch Öffnen der Kapseln möglich
  • Pflanzliche Kapselhüllen ermöglichen Einnahme für Vegetarier/ Veganer
  • Allergen-frei produzierbar (keine Füllstoffe, keine Lactose, kein Gluten)
  • Können meist bei Raumtemperatur gelagert werden
Cons
  • Können Füllstoffe enthalten
  • Können tierische Substanzen enthalten (Kapselhülle)
  • Kann mit Schwierigkeiten beim Schlucken einhergehen
  • Im Durchschnitt etwas teurer als andere Darreichungsformen

Probiotika in Pulverform

(Platz 2 - In bestimmten Situationen sinnhaft)

Probiotika in Pulverform waren lange der Gold-Standard unter den probiotischen Nahrungsergänzungsmittel, allerdings werden sie in den letzten Jahren zunehmend von hochwertigen Probiotika in Kapselform abgelöst. Sie eignen sich vor allem für Personen, die das Nahrungsergänzungsmittel individuell dosieren möchten, wobei dies wie oben beschrieben auch bei Kapseln möglich sein kann.

Sie sind im Allgemeinen nicht Magensäure-resistent und viele dieser Probiotika enthalten neben Präbiotika auch Zucker. Diese Inhaltsstoffe unerlässlich, denn sie sorgen dafür, dass die probiotischen Bakterien ihre Passage durch den Magen relativ unbeschadet überstehen und im Magen ankommen.

Ein Vorteil ist, dass die Pulverform Anwendern ein langsames Einschleichen ermöglicht, was vor allem dann ein Vorteil ist, wenn man zum ersten Mal Probiotika zu sich nimmt und sich nicht sicher ist, wie der Körper auf das Nahrungsergänzungsmittel reagiert.

Problematisch gestaltet sich jedoch, dass sich zahlreiche Erkrankungen bzw. Probleme des Verdauungstraktes durch die genannten Zusatzstoffe noch verschlechtern bzw. verstärkt werden können. Da genau diese Erkrankungen Indikationen für den Einsatz von einem Probiotikum sind, ist daher sehr paradox und man muss konkret sagen, dass es inzwischen bessere und wirksamere Alternativen gibt, die nicht auf solche, möglicherweise negative, Träger- und Zusatzstoffe angewiesen sind.

Vorteile vs. Nachteile der Probiotika in Pulverform

Pros
  • Wenig Füllstoffe
  • Wenig Allergene
  • Durch individuelle Dosierung ist ein Einschleichen möglich
  • Kann mit Lebensmitteln vermischt und auf diese Weise problemlos eingenommen werden
Cons
  • Keine gesicherte Magensäureresistenz
  • Aufwendigere Einnahme
  • Teilweise unangenehmer Geschmack
  • Möglicherweise nur dann effektiv, wenn die Probiotika mit Sauermilchprodukten kombiniert werden
  • Zusatz- und Trägerstoffe können Symptome zusätzlich verschlechtern, oder sind evtl. Teil einer Unverträglicheit / des Beschwerdebildes

Probiotika in Tablettenform

(Platz 3 - nicht empfohlen!)

Tabletten und Kapseln sind zwei komplett verschiedene Darreichungsformen probiotischer Bakterien, welche tatsächlich den ersten und letzten Platz in Bezug auf Wirksamkeit der besten Probiotika belegen.

Bei den besten Probiotika ist es vor allem von Relevanz, dass die in den Nahrungsergänzungsmitteln enthaltenen Bakterienkulturen lebensfähig bzw. am Leben sind, da nur solche Darmbaktieren sich in die vorhandene Darmflora eingliedern und diese besiedeln können.

Dieses Kriterium gestaltet sich bei Probiotika in Tablettenform schwieriger. Aus diesem Grund gehen Probiotika in Tablettenform meist mit einer geringeren Wirkung einher, als die beiden anderen genannten Darreichungsformen. Aus den einfacheren Produktionsprozessen ergibt sich jedoch ein sehr geringer Preis für diese Tablettenformen.

Während der Produktion werden die Bakterien komprimiert. Allerdings eignen sich probiotische Bakterien nicht gut dafür, da es lebende Organismen sind und zudem enthalten Probiotika in Tablettenform teilweise 40-50% Füllstoffe, die der menschliche Stoffwechsel nicht gut verwerten kann. Dadurch werden auch die probiotischen Bakterien, welche sich in der Tablette befinden weniger gut aufgenommen und die tatsächliche Bioverfügbarkeit sinkt drastisch.

Des Weiteren kann es wie bei allen Tabletten zu Problemen mit der Verdauung dieser kommen (je nach verwendeten Füll- und Hüll- und Gleitstoffen).

Die besten Probiotika — Blog für ganzheitliche Gesundheit, Darmflora aufbauen, Natural Biohacking

Für die Tablettenform habe ich an dieser Stelle keine Vorteil-/Nachteile Liste zusammengestellt, da ich ein eindeutiges Plädoyer GEGEN diese Darreichungsform abgebe. 

Meiner Meinung nach geht es in der ersten Instanz um Wirksamkeit und Verträglichkeit von Präparaten. Ein etwas geringerer Preis rechtfertigt dieses Risiko und die eventuelle Unwirksamkeit in keinem Fall!


Produkte auf Basis dieser Darreichungsform sind überholt und etwas für die Vergangenheit. Es gibt einfach viel bessere Alternativen, vor allem aus dem Kapselsektor!


Weitere Applikationsmöglichkeiten von Probiotika

Probiotika als Einlauf 

Eine weitere Möglichkeit, die vor allem zur Behandlung von schwereren Dysbiosen und bei akuten durch die Darmflora mit bedingten Beschwerden angewandt wird, ist die probiotische rektale Einpflanzung. Bei dieser Methode öffnet man entweder eine entsprechende Anzahl an Kapseln, die gefriergetrocknete Probiotika in gewünschter Dosierung enthalten, oder nutzt ein Pulverform-Probiotikum und löst die probiotischen Bakterien in lauwarmem Wasser.

Diese probiotische Lösung bringt man dann über eine Spritze mit Klistierkit, in Form eines probiotischen Einlaufs direkt in den Darm ein. 

Diese Variante bietet den Vorteil, dass man sicherstellen kann, dass die Probiotika den Dickdarm vollständig erreichen und nicht die restlichen Magen-Darm-Abschnitte passieren müssen. 

Positionell eignet sich Seitenlage in einer Badewanne, um den probiotischen Einlauf möglichst angenehm zu gestalten. Die Lösung sollte ca. 20-30min im Darm verweilen, damit sich die enthaltenen Kultur-bildenden Einheiten an probiotischen Bakterienstämmen möglichst gut ansiedeln können. 

Einem muss klar sein, dass diese Applikations-Form auch größere Risiken birgt. Es muss sichergestellt werden, dass das Probiotikum absolut hochqualitativ ist und die Lagerungsbedingungen erfüllt wurden. Außerdem muss natürlich eine entsprechende Hygiene in Bezug auf das Klistier-Kit gewährleistet sein. 

Im Zweifel lohnt es sich einen Spezialisten zu konsultieren und bei der Behandlung von chronischen/ Schwerwiegenden Erkrankungen die Anwendung auf jeden Fall mit dem behandelnden Arzt besprechen.

FMT (Stuhltransplantation)

Die wohl drastischste, aber auch effektivste Behandlungs-Maßnahme zur Regulation einer entgleisten dysbiotischen Darmflora ist die FMT(=fäkaler Mikrobiomtransfer, umgangssprachl.: Stuhltransplantation). 

Bei dieser Anwendung wird der Stuhl eines gesunden Menschen (Spender), welcher ein entsprechendes Abbild seiner kompletten Darmflora und ihrer Baktierenvielfalt aufweist, per Endoskopie oder Kapsel in den Darm des Patienten (Empfänger) eingebracht.

Vorher wird besagter Spender-Stuhl aufbereitet und gereinigt, sowie sichergestellt, dass keine potentiell pathogenen Keime enthalten sind. (Bei den bislang schief gelaufenen FMT-Anwendungen, die auch medial die Runde gemacht haben, wurde der Spender-Stuhl nicht hinreichend untersucht! Sofern eine gute Aufbereitung erfolgt ist, waren Nebenwirkungen äußerst selten und nicht lebendsbedrohlich).

Die bisherigen Studien zu dieser Behandlungsmöglichkeit beziehen sich vor allem auf wiederkehrende Clostridium difficile Infektionen mit begleitender Colitis, sind aber in der Effizienz (ca. 92%) extrem erfolgsversprechend. Einige mit dieser Behandlungsform arbeitenden Ärzte sind bereits jetzt überzeugt, dass hier ein großes Potential an Behandlungsmöglichkeit für verschiedenste Erkrankungen liegt, da diese Therapieform bei Erfolg noch viel mehr kann, als die bisher entwickelten Probiotika zu leisten vermögen. 

Die FMT ist in der Lage die Komplexität einer menschlichen Darmflora zu nutzen und dies ist bei richtiger Anwendung ein enorm mächtiges Mittel.

Diese Behandlungsform wird vor allem in spezialisierten Zentren, z.B. in England eingesetzt. Bei Interesse bitte selbst Kontakt aufnehmen und noch weiter zum aktuellen Forschungsstand erkundigen.

Die meisten dysbiotischen Veränderungen und funktionellen Störungen der Darmflora lassen sich aber auch gut und weniger aufwendig mit den vorgestellten magensaftresistenten Kapsel-Probiotika, oder dem vorgestellten probiotischen Einlauf behandeln.


Wo sollte man Probiotika kaufen

Natürlich kann man im Fachhandel, also in Drogerien oder Reformhäusern, als auch in Apotheken probiotische Produkte kaufen... Abgesehen von der meist eher oberflächlichen Beratung muss ich leider dringend davon abraten (außer natürlich es wird ein spezifisches Probiotikum vom wissenden Arzt verschrieben) einfach im nächst besten Drogeriemarkt ein Probiotikum zu kaufen. Die Auswahl und Qualität ist leider ernüchternd schlecht. Im Internet dagegen findet man mehr als ein passendes Produkt für jeden, auch diejenigen mit gewissen Unverträglichkeiten.

Ich empfehle die Produkte direkt beim Hersteller zu kaufen (also im besten Fall keine Online-Apotheke nutzen). Alternativ (sofern man Großkonzerne nicht aus Prinzip ablehnt) findet man bei Amazon in der Regel (fast) alle Produkte der größeren Hersteller. 


Wie teuer sollten Probiotika sein?

Der Preis spielt natürlich immer eine Rolle. Und auch hier ist es so, dass teuer nicht zwingend besser ist! Möchte man täglich ein probiotisches Präparat zu sich nehmen, kann dies auf Dauer teuer werden. Aus diesem Grund sollte man umso mehr vor dem Kauf des Probiotikums sicherstellen, dass man ein wirksames, hochwertiges Produkt erwirbt.

Es bringt nichts ein minderwertiges, aber günstiges Tabletten-Format einzunehmen, wenn dies nicht wirkt. Da kann man das Geld auch genauso gut verbrennen. Hochwertige Probiotika sind meist etwas teurer (30-50€), aber dafür auch wirksam.

Es erklärt sich von selbst, dass das Budget die Einnahme des gewählten Präparates auch über mehrere Monate erlauben muss. In der Regel setzt die Wirkung eines Probiotikums nach Tagen bis Wochen ein und die Einnahme sollte über mind. 1- 3 Monate fortgesetzt werden. Bei schwerwiegenderen Krankheitsverläufen, dauerhaften Immundefiziten bzw. chronischen Erkrankungen kann es sogar sinnvoll sein ein Probiotikum in geringer Dosis dauerhaft einzunehmen.

Wie teuer ein probiotisches Nahrungsergänzungsmittel sein darf und sollte, ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig: Neben der Packungsgröße sind auch die Darreichungsform (Kapsel, Pulver, Tablette...) und der Herstellungsprozess, bzw. das Herstellungsland von Bedeutung.

Bei Interesse an einem der im folgenden Test ("Die besten Probiotika 2020") erwähnten Produkte bitte einfach dem verknüpften Link, durch einen Klick auf den jeweiligen "jetzt kaufen" Button folgen. Dies hilft mir dabei meine Seite für frei verfügbare Information zum Thema "ganzheitliche Gesundheit" weiter auszubauen und verursacht für dich keine Extrakosten. =) Vielen Dank!

Test: Dies sind die besten Probiotika 2020

Der
Preis-/ Leistungs-Sieger
Flora 21 Probiotikum Test


Gute Qualität, ohne Zusätze.

  • Gute Qualität, hergestellt in Deutschland
  • Unabhängig qualitätszertifiziert
  • Allergen-frei & ohne Füllstoffe, aber nicht vegan
  • 21 Probiotische Bakterienstämme (umfangreich aber dadurch natürlich pro Stamm etw. niedriger dosiert)
  • Magensaft-resistente Kapselhülle
  • Synbiotikum mit präbiotischem Bio Inulin
  • 5 Mrd. KBE´s pro Kapsel -> gut dosierbar (2-4 Kapseln pro Tag)

Flora-21 Kulturenkomplex

180 Kapseln = ~ 50 Tagesdosen

- 27,99€ -

0,31

/10Mrd. KBE

Achtung: Amazon.

Die
günstige Alternative
probiona Probiotikum Test


Gute Qualität, hochdosiert, für den kleinen Geldbeutel.

  • Gute Qualität, hergestellt in Deutschland
  • Unabhängig qualitätszertifiziert
  • Allergen-frei, Füllstoff: Bio Reismehl, nicht vegan
  • 20 Probiotische Bakterienstämme (umfangreich aber dadurch natürlich pro Stamm etw. niedriger dosiert) 
  • Magensaft-resistente Kapselhülle
  • Synbiotikum mit präbiotischem Bio Inulin
  • 10 Mrd. KBE´s pro Kapsel -> angemessen dosierbar (1-2 Kapseln pro Tag)

Probiona Kulturenkomplex

180 Kapseln = ~90 Tagesdosen

- 27,99€ -

0,13

/10 Mrd. KBE

Achtung: Amazon.

Kriterien der "besten Probiotika 2020"

Grundsätzlich können Probiotika durch verschiedene Faktoren miteinander verglichen werden. Ich habe die folgenden Kriterien zugrunde gelegt. Dies soll dir dabei helfen selbstbestimmt aus den von uns getesteten Produkten das individuell Beste für dich auszuwählen.

  • Anzahl der kulturbildenden Einheiten (KBEs)
  • Auswahl der probiotischen Mikroorganismen
  • Magensäure-resistente Kapselhülle (ja/nein)
  • Produktionsland und  Qualitätskontrolle
  • Zusätzliche Inhaltsstoffe: Präbiotika & Mikronährstoffe
  • Produktionsbedingte Inhaltsstoffe: Füllstoffe & sonstige Zusätze
  • Nachhaltigkeit

Im Folgenden werden ich die genannten Aspekte genauer erläutert, sodass du dir einen besseren Überblick über die genannten Kaufkriterien verschaffen können.


Die Anzahl kulturbildender Einheiten (KBEs)

Die Anzahl der kulturbildenden Einheiten, kurz als KBEs bezeichnet, zeigt die Potenz eines probiotischen Präparats an (also ähnlich wie die "mg" Angabe auf herkömmlichen Arzneimitteln die Dosierung des Wirkstoffs anzeigt). Mit anderen Worten: Wie viele lebensfähige Bakterien (meist in Mrd.=Milliarden angegeben) sind pro Kapsel enthalten.

Diese Angabe ist sehr wichtig, da wie bereits besprochen Probiotika potente Arzneimittel sind und auch Überdosierungen und Nebenwirkungen möglich sind.


Auswahl der probiotischen Mikroorganismen

Wie wir bereits gesehen haben tummeln sich mehrere Milliarden Bakterien differenter Gattungen, Arten und auch unterschiedlicher Stämme im Darm jedes Menschen.   

In den meisten probiotischen Produkten, die der Markt zu bieten hat, sind Kombinationen differenter Gattungen, d. h. Laktobakterien und Bifidobakterien enthalten, welche teilweise noch mit Enterococcusbakterien oder Streptococcusbakterien, oder auch Escheria coli angereichert sind.

Im Bezug auf Probiotika ist die Auswahl der Stämme entscheidend wenn es zum Beispiel um Unverträglichkeiten von geht. Ein Beispiel ist hier wieder der Lactobacillus casei im Bezug auf Histamin-Unverträglichkeiten, aber auch andere Bakterien können theoretisch durch primär oder sekundär ausgeschüttete Stoffe und die Interaktion mit unserem Stoffwechsel Reaktionen auslösen, die teilweise unerwünscht sind.

Daher muss man jedes Probiotikum ausprobieren und gut hinfühlen, welches das Richtige für einen selbst ist. Dies kann man anhand von Symptom-Verlauf, oder auch allgemeinem Gesundheitsbefinden bzw. Qualität der Verdauung festmachen.

Es gilt ein Gleichgewicht zu finden zwischen Diversität der enthaltenen Bakterien, aber gleichzeitig nicht dem alten "viel hilft viel" zu verfallen. Sprich mehr Bakterienkulturen bedeutet auch ein höheres Risiko evtl. negativ auf einen enthaltenen Stamm zu reagieren.

So empfiehlt Dr. Perlmutter bspweise 11 verschiedene Bakterienstämme, die in den besten Probiotika enthalten sein sollten. Außerdem muss einem klar sein, dass wenn ein Probiotikum 20 verschiedene Stämme enthält die Dosierung jedes einzelnen Stamms, aufgerechnet auf die enthaltenenen KBE´s, sinkt. Sprich wenn ein Produkt 11 Stämme enthält und eins 20, so ist bei gleichem KBE-Wert die Menge eines Stamms in dem Produkt mit weniger Stämmen höher.


Diese Bakterienstämme sollte ein gutes Probiotikum enthalten
  • Lactobacillus rhamnosus ist ein probiotisches Milchsäurebakterium, das das Wachstum anderer Mikroorganismen hemmt. Auch produziert es unterschiedliche Bacteriocine, was den menschlichen Darm vor Krankheitserregern schützt.
  • Lactobacillus casei ist in der Lage Zucker in L- und D-Milchsäure umwandeln kann – das Milchsäurebakterium schütz im Verdauungstrakt vor verschiedenen Mikroorganismen. Auch begünstigt Lactobacillus casei das Wachstum von Lactobacillus acidophilus.
  • Lactobacillus plantarum ist in der Lage Gelatine zu verflüssigen und somit Proteine zu spalten. Zudem bildet es Plantaricine.
  • Lactobacillus salivarius erzeugt antibakterielle Substanzen und zählt zu der autochthonen Darmflora des Menschen.
  • Lactobacillus paracasei wirkt nachweislich inhibierend auf die Aktivität von Escherichia choli und wird daher bevorzugt gegen Diarrhö eingesetzt.
  • Bifidobacterium infantis ist einer der ersten Mikroorganismen, die den Verdauungstrakt von Neugeborenen besiedeln. Das Bakterium wandelt Zucker in Essig- und Milchsäure um.
  • Bifidobacterium bifidum sorgt für einen suaren pH-Werrt in seiner Umgebung und schützt beispielsweise vor Durchfallerkrankungen oder Scheidenpilz.
  • Bifidobacterium lactis produziert Milch- und Essigsäure und senkt ebenfalls den pH-Wert seiner Umgebung – Krankheitskeime können sich dadurch schlechter ansiedeln.
  • Bifidobacterium longum senkt den pH-Wert im Darm, indem es Zucker in Milch- und Essigsäure umwandelt – viele Krankheitskeime können sich in dieser Umgebung nicht mehr vermehren.
  • Bifidobacterium breve besitzt die Eigenschaft, Zucker in Milch- und Essigsäure umzuwandeln und so das Wachstum anderer, schädlicher Mikroorganismen im Darm zu verhindern.
  • Enterococcus faecium W54, das ist einer jener Stämme, deren Vermehrung im Darm sehr schnell nachgewiesen werden kann. Enterococcus faecium W54 kann krankmachende Keime, die sich z. B. nach einer Antibiotika-Therapie im Darm angesiedelt haben, verdrängen und deren Giftstoffe neutralisieren.
  • Laktobacillus acidophilus verbessert nachweislich die Verdauungsfunktion. Lactobacillus acidophilus-Kulturen können jeglichen Durchfall (insbesondere durch Antibiotika induzierten Durchfall) deutlich reduzieren. Untersuchungen weisen außerdem darauf hin, dass Lactobacillus acidophilus das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, signifikant herabsetzt.

Dosierung von Probiotika anhand der KBE´s

Mit einem Probiotikum nimmst du Bakterien in den Darm auf, die sich vermehren können und somit eine kulturbildende Funktion aufweisen. KBE-Angaben müssen auf jedem probiotischen Präparat ausgeschrieben sein. Je Präparat findet man unterschiedliche Dosierungen, da manche Hersteller 2 Kapseln pro Tag vorsehen, andere 1, oder gar 3 - Je nach Menge der KBE´s pro Kapsel. Im Allgemeinen reichen diese Angaben von fünf Milliarden bis zu 50 Milliarden Einheiten pro Kapsel.

Forschungen haben gezeigt, dass zur täglichen Einnahme als Ergänzung zur normalen Ernährung zwischen 5 und 20 Milliarden kulturbildender Einheiten absolut ausreichend sind. Im Rahmen therapeutischer Interventionen, oder auch bei der Behandlung von Dysbiosen bzw. akuten Magen-Darm-Beschwerden müssen manchmal für einen begrenzten Zeitraum auch mehr Einheiten eingenommen werden, um wirksam auf spezifische Beschwerden zu wirken. Präparate, die jedoch grundsätzlich mehr als die o.g. empfohlenen Einheiten pro Kapsel enthalten (und somit nicht niedriger dosiert eingenommen werden können), können die menschliche Darmflora möglicherweise negativ beeinflussen und sollten für eine regelmäßige Einnahme vermieden werden!

Häufig liegt bei solchen Präparaten die KBE-Menge zwischen 20 und 30 Milliarden. Grundsätzlich sollte man zwischen einer Anwendung von Probiotika als Nahrungsergänzung, zur Unterstützung bzw. Stärkung der Darmflora und dem Einsatz von Probiotika als Medikament zur gezielten Veränderung der Darmflora unterschieden werden.

Des Weiteren ist die Darreichungsform in Bezug auf die Frage, wie viele KBEs tatsächlich benötigt werden, von Relevanz. Wie wir bereits gesehen haben sind Probiotika in Kapselform, die über eine magensäureresistente Ummantelung verfügen, sehr gut bioverfügbar und erreichen den Darm in der Regel sehr gut.

Bei Präparaten in Pulverform ist dies meist nicht der Fall. Aus diesem Grund kann man bei Pulverpräparaten ruhig grundsätzlich etwas mehr als 15 Mrd. KBE´s zu sich nehmen, damit eine ausreichende Menge an Mikroorganismen im Darm ankommt.

Dies gilt für alle probiotischen Präparate, die nicht über eine magensäureresistente Ummantelung verfügen.


Produktionsland und Qualitätskontrolle

Leider unterliegt die Nahrungsergänzungsmittel-Industrie kaum Regularien. Aus diesem Grund sollte man das Land, in dem das jeweilige probiotische Nahrungsmittel produziert wird, als Indiz für etwaige Qualitätsstandards im Rahmen der Produktherstellung heranziehen.

Gut geeignet sind Länder wie Deutschland, Holland, oder auch die skandinavischen Länder. 

Des Weiteren sollte man darauf achten, dass das probiotische Nahrungsergänzungsmittel keine genetisch modifizierte Inhaltsstoffe besitzt, oder solche im Produktionsprozess verwendet werden. Dies betrifft vor allem Produktionsländer wie Amerika etc., die teilweise mit genetisch modifiziertem Soja und Mais im Rahmen des Fermentierungsprozesses arbeiten.

Zusammenfassend lässt sich für diese Kategorie sagen, dass die besten Probiotika 2020 sich dadurch auszeichnen, dass sie weder Soja, noch Gluten, oder Lactose enthalten und der Herstellungsprozess reguliert und überwacht wird und durch staatliche Qualitätsstandards abgesichert ist.

Ein weiteres Merkmal für qualitativ hochwertige Probiotika, wie auch für jedes andere wirksame Therapeutikum, ist, dass sowohl Qualität als auch Wirksamkeit des Präparats in regelmäßigen Abständen von unabhängigen Laboren geprüft werden.


Zusätzliche Inhaltsstoffe: Präbiotika & Mikronährstoffe

Viele der besten Probiotika enthalten aufgrund der gesteigerten Wirksamkeit zusätzlich zu den Bakterienkulturen auch Präbiotika (bei minderwertigen probiotischen Produkten häufig synthetisch statt eines natürlichen Extraktes), welche als Nahrung der Mikroorganismen oder aber als Füllstoffe dienen.

Dabei dienen die Präbiotika für die probiotischen Mikroorganismen als Nahrungsgrundlage. In der Regel werden hierfür die folgenden Präbiotika eingesetzt:

  • FOS [=Fructooligosaccharide; gehören zu den unverdaulichen Oligosacchariden (Mehrfachzucker), bestehen aus einem Sucrose-Molekül und aus ein bis drei Fructose-Molekülen, FOS sind in verschiedenen Lebensmitteln enthalten: Bananen, Roggen und Hafer, Tomaten, Spargel, Knoblauch und Zwiebeln]
  • IMO´s [=Isomaltooligosaccharide; ist der Sammelbegriff für eine Mischung aus Oligosacchariden wie Isomaltulose, Panose, Isomaltotriose und Isomaltotetraose, werden kommerziell aus Maltodextrinen (welche wiederum aus Stärke produziert werden) hergestellt, kommen jedoch auch natürlich in japanischen fermentierten Nahrungsmitteln wie Miso & Sojasauce vor]
  • MOS [=Mannanoligosaccharide; unverdauliche Kohlenhydrate aus der Zellwand von Hefen (Saccharomyces cerevisiae)]
  • Kartoffelstärke



Prä- und Probiotika - Unverträglichkeiten

Achtung: Bei Gluten- oder Weizenallergie sollte man keine Fall Probiotika einnehmen, die IMO´s als Füllstoff enthalten! Auch Personen, die keine Allergie gegen einen der genannten Zusatzstoffe haben, können aufgrund des hohen Eigenzuckergehalts eine Überreaktion zeigen. 

Kommt zeitversetzt zu Beginn der Einnahme (und evtl. nach einer anfänglichen Linderung der bestehenden Symptome) zu Nebenwirkungen, sollte man die weiteren Inhaltsstoffe und eingesetzten Präbiotika (sofern vorhanden) auf Verträglichkeit prüfen und bei Bedarf das Probiotikum wechseln. Dass die in einem Präparat zusätzlich enthaltenen Präbiotika für Nebenwirkungen verantwortlich sind, können Sie beispielsweise daran erkennen, dass Verdauungsprobleme erst dann einsetzen, wenn das Präparat über einen längeren Zeitraum eingenommen wird.

Neben den "guten" Bakterienkulturen ernähren sich natürlich auch die "schlechten" Kulturen von Präbiotika. Nimmt man synthetische Präbiotika über einen längeren Zeitraum ein – und zwar auch dann, wenn es sich „nur“ um einen Zusatzstoff in einem probiotischen Präparat handelt – kann hieraus ein Ungleichgewicht der Darmflora resultieren. 

FOS natürlicher Herkunft (als Extrakt) dagegen werden in hochwertigen Probiotika eingesetzt und zeigen oft eine gute Verträglichkeit! (z.B. Inulin)



Inhaltsstoffe: Füllstoffe und sonstige Zusätze

Neben den genannten Präbiotika finden sich in vielen Probiotika auch weitere Substanzen wie Füllstoffe (z.B. mikrokristalline Zellulose). Diese kann weder vom Menschen, noch von unseren Darmbakterien verstoffwechselt werden und ist in Deutschland als Zusatzstoff nicht für Baby- noch für Kindernahrung zugelassen.

Es gibt noch viele weitere Stoffe, die im Allgemeinen in der Nahrungsergänzungsmittel- und Pharma-Industrie eingesetzt werden. Abkürzend kann man sagen, dass je hochwertiger die Produktion des Probiotikums ist, desto weniger Zusatzstoffe und Allergene enthalten sind.


Nachhaltigkeit

Verpackung aus Plastik, Papier oder Glas? Großkonzern, oder Einzelunternehmen...

Vegan?

Im Rahmen der Klimaerwärmung und Zerstörung unserer Umwelt ist es an der Zeit klüger zu werden und nicht (wenn nicht unbedingt notwendig) zwingend das günstigste Produkt kaufen, wenn das bedeutet ein Teil der Industrie zu sein, der keine Rücksicht auf Umwelt und Klimawandel nimmt.

Wir befinden uns nun in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts. Dieses Kriterium ist meiner Meinung ein Muss in jedem Vergleichsartikel, der Produkte bewirbt. 

Häufig gestellte Fragen zu Probiotika (FAQ)

Welche Erkrankungen können durch die Einnahme von Probiotika behandelt werden?

  • Verstopfung
  • Koliken
  • Durchfall (bei M-D-Infekten)
  • Durchfall bei Antibiotika Einnahme
  • Säureproblemen & Aufstoßen
  • Reizdarmsyndrom
  • Funktionelle Bauchbeschwerden
  • Scheidenpilz & bakterielle Vaginose
  • Collitis ulcerosa
  • M. Crohn
  • Ekzeme und Neurodermitis bei Säuglingen und Kindern
  • Diabetes Typ II und Zuckerstoffwechsel-Problematiken
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z.B. Lactose, Gluten, usw.)
  • Verbesserung der Mundhygiene
  • Heliobacter Pylori Infektionen
  • Depressionen
  • Erhöhter Cholesterinspiegel (v.a. LDL Cholesterin)
  • Bei Arthritis (Bifidobacterium Infantis)
  • Bei Autismus scheinbar allgemein unterstützend (4/5 Autisten haben auch Durchfall-/Verstopfungs-Problematiken)
  • Bei Übergewicht & Fettstoffwechsel-Problematiken unterstützend


Bei welchen Beschwerden können Probiotika prophylaktisch zum Einsatz kommen?

  • Allgemeine Infekte
  • M-D- Infekte
  • Reisedurchfall
  • Durchfall bei Clostridium-Difficile-Infektionen
  • Karies, Laryngitis und Tonsillitis
  • Nasen- und Nasennebenhhölen-Infektionen
  • Vorbeugend bei Antibiotika-Gabe um bedingte Durchfälle zu vermeiden


Wie sollten Probiotika aufbewahrt werden?

Man sollte sich stets an die vom Hersteller gegebenen Empfehlungen halten! Grundsätzlich gilt: 

  • Kühl und trocken lagern
  • Nicht mit Flüssigkeiten (z.B. Wasser von den Händen) kontaminieren
  • Keiner Hitze aussetzen


Wann nimmt man Probiotika am Besten ein?

Ein Probiotikum nimmt man im Optimalfall vor der ersten Mahlzeit des Tages, oder nach der Letzten des Tages ein. Geht es nicht anders kann man sie auch im Laufe des Tages, aber immer mit 2h Abstand zu den vorgangenen/kommenden Mahlzeiten einnehmen.

Auch möglich ist die geteilte Einnahme von z.B. einer Kapsel (natürlich je nach gewünschter Dosierung) morgens und einer abends vor/nach der Mahlzeit.

Vegane Probiotika?

Normale probiotische Präparate sind wohl der Inbegriff der Grauzone was das Thema Veganismus betrifft. Die Ernährung von Laktobazillen beruht zwar auf Milchprodukten,die Bakterien selbst enthalten aber keine Milchprodukte.

Das Endprodukt selbst enthält keine tierischen Produkte, trotzdem wird ein kleiner Teil der Einnahmen für den Verkauf von Probiotika, die Laktobazillen enthalten, in der Milchindustrie landen. Dies kann für den einen oder anderen Veganer bereits ein Argument sein keine Probiotika mit Lactobazillus-Stämmen zu benutzen.

Doch auch für diese Fälle existieren probiotische Präparate, die im Rahmen des Kultivierungsprozesses keine Milchsäure verwenden! Diese Produkte können für veganer eine gute Alternative darstellen.

Ein Beispiel eines hervorragenden und veganen Probiotikums stellt unser Testsieger "Darmkraft" von Ethno Health dar (s.h. oben!).



Darf ein Probiotikum auch während Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden?

Es ist sicher, dass die in Probiotika enthaltenen Mikroorganismen nicht in den fötalen Blutkreislauf gelangen, weshalb einer Einnahme von probiotischen Präparaten grundsätzlich nichts im Wege steht. Studien haben gezeigt, dass  eine Einnahme der üblichen Lactobazillus & Bifidobakterien-Stämm während Schwangerschaften unbedenklich sind. Nichtsdestotrotz sollte jede Anwendung trotzdem mit dem behandelnden Gynäkologen besprochen werden!

Fun fact am Rande: Viele Schwangere verspüren während der Schwangerschaft Heißhunger auf spezifische probiotische Lebensmittelund das sicher nicht ohne Grund!  😉


Können Säuglinge, Kleinkinder und Kinder bedenkenlos Probiotika zu sich nehmen?

Ja. Im Einzelfall aber bitte immer mit dem zuständigen Kinderarzt absprechen. Es exisitieren Studien, die zeigen, dass ähnlich wie bei Erwachsenen, Babys, Kleinkinde und  Kinder einen akuten Magen-Darm-Infekt und Durchfall schneller überwinden, wenn Sie probiotischen Joghurt verzehren. Dabei wird die Erkrankung schneller überwunden als von der Kontrollgruppe, die keinen probiotischen Joghurt erhalten hat.

Des Weiteren können mit Hilfe von Probiotika die bei Babys auftretenden Symptome von Koliken gelindert werden. Auch eine präventive Gabe probiotischer Präparate zur Vermeidung von Koliken im Säuglingsalter ist scheinbar möglich.

Für alle Altersgruppen gilt: Probiotika helfen schnell und sicher dabei Durchfall, der durch die Einnahme von Antibiotika verursacht wurde, zu lindern.


Abnehmen durch Probiotika?

Auch wenn zu dieser Thematik bis heute keine unabhängigen, größeren Studien existieren, deutet alles darauf hin, dass Probiotika genau dies zu tun vermögen... Trotzdem sind sie nicht die lang ersehnte Wunderpille mit der man ohne etwas zu tun abnehmen kann...

Trotzdem: Sowohl bei Zuckerstoffwechsel-Störungen (wie z.B. Diabetes Typ II) und auch Adipositas findet man im Allgemeinen eine gestörte Darmflora. Eine intakte Darmflora führt nicht kausal zu einer Gewichtsreduktion, dennoch ist sie eine wichtige Voraussetzung für ein stabiles Gewicht und einen ausgeglichenen Zucker- und Fettstoffwechsel.

Auch im Tierversuch lies sich einwandfrei belegen, wie eine gesunde Darmflora zur Beibehaltung eines gesunden Normalgewichts beiträgt und eine gestörte Übergewicht bedingen kann.

Außerdem bietet dieses Modell auch per Meta-Analyse eine Erklärung dafür warum Menschen, die Diät-Cola und andere Getränke mit Süßstoff wie Aspartam und Acesulfam K etc. zu sich nehmen sogar häufiger einen Diabetes II entwickeln als eine Vergleichsgruppe, die normal Zucker-haltige Softdfrinks zu sich nahm...

Zusammenfassung: Darmflora aufbauen mit Präbiotika und Probiotika

Dieser Artikel ist dafür gedacht Menschen zu befähigen, innerhalb dieses unfassbar spannenden Themenfelds des menschlichen Mikrobioms und der Darmflora, bewusste Entscheidungen für sich selbst zu treffen.

Es ist ein junges Themenfeld in dem in den kommenden Jahren mit Sicherheit atemberaubende weitere Forschung, Erkenntnisse und klinische Studien folgen werden. Zum Glück für uns können wir bereits heute nahezu risikofrei unser Mikrobiom und damit unsere Gesundheit positiv beeinflussen.

Durch eine möglichst Präbiotika-reiche Ernährung und die gezielte Einnahme qualitativ hochwertiger Probiotika.

Lasst uns diesen Schatz der ganzheitlichen Gesundheitsförderung nutzen, aber auch klar bleiben: Probiotika sind kein Allheilmittel und es lassen sich auch nicht alle Erkrankungen und funktionelle Gesundheitsprobleme kausal auf das Mikrobiom reduzieren.

Das Anwendungsgebiet ist groß, aber klar begrenzt und alle Hersteller auf dem Markt kochen mit Wasser. Dabei unterscheiden sich die Qualitäten vor allem in Dosierung, labortechnischer Qualitätsüberprüfung und den evtl. enthaltenen verzichtbaren Zusätzen, sowie der gewählten Darreichungsform.

Triff die für dich passende Entscheidung und teil mir gerne deine Erfahrungen mit =)

Bei Rückmeldungen zu diesem Artikel, oder Verbesserungsvorschlägen nutze die Kommentar-Sektion, oder mein Kontaktformular. 

Dein Cornelius

cornelius_feist

Osteopath (i.E.) & Physiotherapeut
Yogalehrer & Dozent
Movement - Lehrer & Student
Autor & Blogger
Coach & Dozent für integrativ-ganzheitliche Gesundheitsförderung

    • Guten Tag, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben mir einen Kommentar zu dem Artikel zu hinterlassen. Es steckt viel Zeit darin und genau dafür, dass der Artikel Menschen weiterhilft sich mit der Förderung ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen, investiere ich die Zeit ins Schreiben gern.

      VG

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